Warum Google Weblogs nicht aus der normalen Suche verbannen wird
Published 2005-09-22, 23:24
Dieser Beitrag war eigentlich sehr sehr lang und noch viel durchdachter, als lang. Dann ging was schief und alles war weg – trotz WordPress-Plugin, das so was eigentlich verhindern sollte. Doofes Plugin. Deshalb nur in „Kurzform“.
Ich antworte hier indirekt auf folgende 3 Beiträge:
http://www.connectedmarketing.de/cm/2005/09/nachtrag_zu_goo.html
http://www.basicthinking.de/blog/2005/09/22/google-blog-search-untergang-der-blogs/
http://www.suchmaschinen-optimierung-seo.info/sosblog/2005/09/22/google-suche-vs-blog-suche/
Vorher die 3 also am besten durchlesen – – – Fertig? Dann weiter…
Ich bin der Meinung, dass Google Weblogs nicht aus der normalen Suche verbannen wird. Hier meine Gründe für diese Annahme:
Ein Suchender geht nicht zu Google, weil er eine tolle Webseite finden möchte. Er sucht Inhalte. Inhalte, die irgend ein Bedürfnis befriedigen, sei es das nach Information, Unterhaltung, oder was auch immer. Ihm ist absolut egal ob dieser Inhalt von einer Zeitung, einer privaten Webseite oder einem Weblog geliefert werden. So lange sein Bedürfnis befriedigt wird, ist er zufrieden und wird weiterhin Google benutzen.
Google’s Ziel ist es also, Inhalte auszuliefern, die möglicherweise das Bedürfnis des Suchenden befriedigen. Spamseiten, die nur Links zu Partnerprogrammen beinhalten, tun das eher selten. Auch bloße Linksammlungen schaffen das eher weniger, und so werden sie mit den Spamseiten aus dem Index genommen oder tauchen auf jeden Fall nicht als Suchergebnis auf. Das sind jetzt nur Beispiele um das System zu verdeutlichen, ich bin sicher da gibt es noch tausende andere Sachen und meine Annahme trifft sicher auch nicht auf alle Linksammlungen zu.
In die Kategorie der eher sinnlosen Seiten fallen auch die „Werbebannerblogs“ die Robert erwähnt. Sie fallen in die Kategorie von Webseiten die Google seinen Besuchern nie präsentieren möchte. Also werden diese früher oder später aus den Suchergebnissen verschwinden. Mehr oder weniger, dass es nicht ganz gelingen wird ist klar, billige Doorwaypages (Brückenseiten die direkt zu anderen Seiten weiterleiten, die eigentlich gar nicht wirklich was mit dem gesuchten zu tun haben) funktionieren auch heute noch – aber es ist sicherlich schwerer geworden als noch vor 3 Jahren den Index damit zuzuspammen.
Normale Weblogs hingegen sind nützlich für den Suchenden wenn sie die passenden Inhalte bieten. Und Weblogs bieten Inhalte, eine ganze Menge sogar. Damit hat Google auch ein Interesse sie dem Suchenden zu präsentieren, denn das macht ihn ja glücklich.
Warum hat Google dann überhaupt eine Blogsuche geschaffen?
Um ein spezielles Bedürfnis der Nutzer zu befriedigen, nämlich nur Inhalte aus Weblogs zu durchsuchen. Weblogs als Container von Inhalten sind speziell und interessant genug um vom Nutzer separat betrachtet und durchsucht zu werden. Genauso verhält es sich bei Onlineshops – hier hat Google seinen Dienst Froogle geschaffen, und die Shops trotzdem nicht aus dem Hauptindex verbannt. Denn wenn jemand auf der Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit ist dann sind diese in den Hauptergebnissen immer noch absolut am richtigen Platz.
Warum sind Blogs dann so unverschämt gut gelistet bei Google?
Von wegen unverschämt – sie sind gut gelistet weil sie gut sind. Sie sind gut vernetzt, haben sauberen und guten Quellcode und bieten nebenbei noch gute Inhalte an. Wieso sollte dann ein Blog nicht vor der NewYorkTimes stehen dürfen wenn es den Suchenden glücklich macht? Ich erinnere nochmal dran, Weblogs sind nur Container für Inhalte. Und wer die Inhalt besser präsentiert, darf eben auch damit rechnen dass er davon ein wenig zurückbekommt.
Ja und nu?
Ja nix – Google spielt bei der Blogsuche ein wenig mit unseren RSS- und Atom-Feeds herum und schaut was man draus machen kann, ob die Nutzer damit glücklich werden. Wir haben weiterhin unsere tollen Platzierungen bei der normalen Google-Suche – weil wir tollen Quellcode und viele Links haben. (Okay, das mit dem Quellcode nehm ich ma zurück für Betamode, seh ich grade…).
Und falls ich doch falsch liege, lösch ich einfach den Beitrag hier und sag, den hätte es nie gegeben 🙂
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Nachtrag 21.09.: Eigentlich ist dies ein Kommentar zu Patricks „Alles wird gut.“ Und daher „trackbacke“ ich das jetzt noch. 😉 Nachtrag 23.09.: Neben dem interessanten Kommentar von Robert Basic (siehe auch sein Trackback) schreibt auch Betamode ausführlicher zu dieser Frage. Lesen! Sehr bedenkenswert. Meine Meinung ist durch die beiden Einträge der anderen schon wieder sehr viel differenzierter!
Pingback von ConnectedMarketing.de am 23. September 2005
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Wer kommt denn auf solchen verrückten Ideen, dass Google die Blogs aus der Websuche raushaben will? Totaler Unsinn.
Der Trend wird im Gegenteil dazu gehen, immer mehr Funktionen und Inhalte in die normale Websuche zu integrieren. Die große Masse möchte nämlich keine 20 verschiedenen Spezialsuchfunktionen für Shopping, Blogs und Nachrichten. Die Masse hat schon immer die einfachste Möglichkeit bevorzugt, und die heißt All-in-one-Suche.
Comment von Thomas Promny am 23. September 2005
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[…] anläßlich des gestrigen Artikels zum Thema Blog Search äußert sich Jan auf seinem Blog dazu und meint: Ich bin der Meinung, dass Google Weblogs nicht aus der normalen Suche verbannen wird. Hier meine Gründe für diese Annahme: Ein Suchender geht nicht zu Google, weil er eine tolle Webseite finden möchte. Er sucht Inhalte. Inhalte, die irgend ein Bedürfnis befriedigen, sei es das nach Information, Unterhaltung, oder was auch immer. Ihm ist absolut egal ob dieser Inhalt von einer Zeitung, einer privaten Webseite oder einem Weblog geliefert werden. So lange sein Bedürfnis befriedigt wird, ist er zufrieden und wird weiterhin Google benutzen…. Normale Weblogs hingegen sind nützlich für den Suchenden wenn sie die passenden Inhalte bieten. Und Weblogs bieten Inhalte, eine ganze Menge sogar. Damit hat Google auch ein Interesse sie dem Suchenden zu präsentieren, denn das macht ihn ja glücklich. […]
Pingback von Basic Thinking Blog » Google wir Blogs nicht aus normaler Suche hauen am 23. September 2005
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Hallo Jan, ich sehe wir gehen mal wieder voellig konform mit unseren Ansichten. Und Thomas bringt da auch noch einen wichtigen Punkt, der Mensch ist bequem und läuft am liebsten auf dem breiten, ausgetrampelten Pfad. Ich selber verhalte mich da auch nicht anders, mir sind zwar news, froogle und groups schon lange bekannt, aber nutzen tue ich die eher selten. warum auch, wenn das meiste auch in der grossen suche drin steckt.
Comment von Gerald Steffens am 23. September 2005
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Ganz nebenbei: Man findet aber auch immer öfter 1:1 übernommene Artikel aus dem Netz um die eigene Blogseite aufzufüllen … aber alles in allem hat ein Blog einen enormen Vorteil, es macht jeden Zensurversuch (siehe z.B. China) zunichte … und somit ist es im Netz zum gewichtigsten Faktor in Sachen Demokratie geworden …
Comment von Peter Wellert am 3. Februar 2006